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Programme2025-04-21T13:34:27+02:00

Manuel Bärtsch
Künstlerische Leitung

Freie Sicht aufs Mittelmeer?

„Was ist das Mittelmeer? Tausend Dinge auf einmal, nicht eine Landschaft, sondern unzählige Landschaften, nicht ein Meer, sondern eine Folge von Meeren, nicht eine Zivilisation, sondern übereinandergeschichtete Zivilisationen.“

Fernand Braudel

Die Idee dieses Slogans aus den 80er-Jahren ist bestechend: Die Berge abtragen, die uns Schweizern wie ein Brett vor dem Kopf die Sicht auf das Meer versperren; der freie Blick auf das Ferienparadies, das damals die Internationalität, das Unspiessige bedeutete. Wie frei ist unsere Sicht heute? Sicher, wir lieben immer noch Temperament, Sinnlichkeit, Licht, Duft und Klang des Mittelmeerraums, wir sehen ihn als faszinierende Begegnungsstätte der Kulturen, aber auch als Spannungsraum, der von Konflikten erschüttert und von Migrationsbewegungen geprägt wird. Lassen wir also für eine Saison die musikalischen Berge, die wir doch so liebgewonnen haben, beiseite und hören wir unserem Sehnsuchtsraum zu, der uns seit Jahrhunderten mit immer neuer, wunderbarer Musik überrascht.

herzlich

Ihr

Manuel Bärtsch

Macht und Individuum

Manuel Bärtsch
Künstlerische Leitung

„Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist.“

José Ortega y Gasset

Musik entsteht immer in einem sozialen Gefälle – auf der einen Seite steht die Macht, die die Lebensumstände diktiert, die Auftragsgeber*innen, die Inkarnationen des Zeitgeists, die Zwänge des Broterwerbs. Auf der anderen Seite steht das Individuum, das sich zu diesen Kräften verhält, zustimmt, zweifelt, sich ihnen entzieht, sich auflehnt. Daraus entsteht grossartige Musik, sei es in Revolutionen, aus Überzeugung oder Ablehnung, als Kompromiss, Anarchie oder in kunstvoller Akzeptanz der Umstände. Der Musiksommer 2024 zeigt ganz unterschiedliche Konstellationen dieser Beziehung. Ich freue mich, diese Konzerte mit Ihnen zu erleben!

(viel zu) naheliegend sind geographische und ethnische Definitionen, aber man kann auch intellektuell oder emotional eine Heimat finden; oder aber man ist bewusst überall zuhause. Überdies entsteht Kultur – und das können wir heute besonders gut beobachten – gewöhnlich an den Schnitt- , Kollisions- und Überlappungsgrenzen dieser Heimatbegriffe.

Nach den Zeitreisen der letzten Saison reisen wir also geographisch, intellektuell, kosmopolitisch und emotional durch die bunte Welt der Musik. Natürlich spielt dabei die Schweiz eine wichtige Rolle, sowohl als musikalisch noch zu entdeckendes Land als auch als Spannungspol zu anderen musikalischen Kulturen. Dieser Weg führt uns unter Anderem über Finnland, Persien, Griechenland, Japan auch in die musikalischen Welten von Gustav Mahler und Max Reger. Es ist mein Bestreben, Sie mit jedem Konzert neben dem ästhetischen Genuss auch zu überraschen: Neu in dieser Saison sind zum Beispiel eine Konzertlesung, eine musikalisch bespielte Ausstellung mit begehbaren Skulpturen und ein Konzert im Zürcher Lindenhof, wo man auch nicht alle Tage hineinkommt. Wie sagte Perikles? Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

herzlich

Ihr

Manuel Bärtsch

19Okt. 2025

Die beiden Ufer

25Okt. 2025

Cultures of tolerance

Lachen, katholische Kirche

Samstag 25. Oktober, 17.00 Uhr. Einführung 16.00.

Referat von Dr. Sara Beimdieke im Joachim-Raff-Archiv:
14.00 Uhr (Anmeldung bis Vortag erforderlich)

Jüdische, christliche und muslimische Werke aus El-Andalus und den sefardischen Kulturen Europas und des ottomanischen Reiches

Das Ensemble Sarband ist eine Legende. Dieses von Vladimir Ivanoff geleitete Kollektiv hat sich international einen Namen gemacht durch seine Fusion von arabischen, christlichen und jüdischen Musiktraditionen zu einem ureigenen, umfassenden Musikstil. Das Konzert ist eine klingende Vision des friedlichen und inspirierenden Miteinanders der Kulturen und der drei mediterranen Religionen.

In einem nachmittäglichen Vortrag im Joachim-Raff-Archiv geht die Musikwissenschaftlerin Dr. Sara Beimdieke darauf ein, wie das aufkommende Kulturphänomen des Orientalismus im 19. Jahrhundert als Bühne für gesellschaftliche Diskurse, auf der Themen wie Nation oder Religion abgehandelt werden
konnten, diente. Anmeldung für Vortrag (bis Vortag): info@joachim-raff.ch

Informationen

  • Eintritt frei, Kollekte

Protagonisten

  • Ensemble Sarband

  • Vladimir Ivanoff Leitung

     

  • Dr. Sara Beimdieke Referat

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Vergangene Konzerte

15Sep. 2024

Bettagskonzert: Panta rhei

Einsiedeln, Klosterkirche
Sonntag, 15. September, 15.00 Uhr. Einführung 14.00 (Treffpunkt 13.50 bei der Gymnasiumspforte).

Werke von Guillaume de Machaut (1300–1377), Hildegard von Bingen (1098–1179), Leo Dick (*1976, Uraufführung) und Heinrich Schütz (1585–1672)

Alles verändert sich: die Zeit, die Gesellschaft, die Spiritualität. Aus dieser uralten Erkenntnis schöpft das Werk vom Schweizer Komponisten und Musikdramatiker Leo Dick, das bei diesem Konzert uraufgeführt wird und den ganzen Raum der Klosterkirche mit einbezieht. Guillaume de Machaut, Diener vieler Herren im Hundertjährigen Krieg, Hildegard von Bingen, Äbtissin und Korrespondenzpartnerin der Mächtigen ihrer Zeit, und Heinrich Schütz, der herausragende Komponist des Dreissigjährigen Kriegs, eröffnen eine atemberaubende Perspektive in die Vergangenheit. Auf die Meditationen von Pater Lorenz Moser freuen wir uns besonders.

Informationen

  • Kollekte

Protagonisten

  • Ensemble Ardent

  • Patrick Secchiari Leitung

  • Pater Lorenz Moser Meditation

     

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4Sep. 2024

Highlights aus der italienischen und französischen Opernwelt

Feusisberg, katholische Kirche
Mittwoch, 4. September, 19.30 Uhr. Apéro 18.30.

Auch dieses Jahr kann sich das Publikum auf das bewährte Konzert in Zusammenarbeit mit der Kühne-Stiftung freuen: Der sängerische Nachwuchs des Internationalen Opernstudios Zürich präsentiert italienische und französische Opernarien und Ensembles. Die von Leiter Adrian Kelly handverlesenen Talente am Übergang zur Profikarriere bringen nicht nur die grossen Gefühle und das Pathos der Grossen Oper, sondern auch Leichtigkeit und Freude in die katholische Kirche Feusisberg. Für Unterhaltung auf höchstem Niveau ist gesorgt.

Informationen

  • Kollekte

Protagonisten

  • Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios der Oper Zürich

  • Adrian Kelly Klavier

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25Aug. 2024

Ars subtilior

Bubikon, Ritterhaus

Sonntag, 25. August, 17.00 Uhr. Einführung 16.00.

Werke von Zacara da Teramo (ca. 1350/60–1413/16) und Johannes Ciconia (ca. 1370–1412)

Das 14. Jahrhundert war eine Zeit furchtbarer Heimsuchungen: Der Hundertjährige Krieg, der Schwarze Tod, Hungersnöte, die kleine Eiszeit und nicht zuletzt das sogenannte kleine Schisma, das sogar den Zugang zum Jenseits unsicher machte. Trotzdem (oder deswegen?) entstand grossartige, komplexe und spannende Musik. Es erklingen Werke, die für die Höfe zweier verfeindeter Päpste in Rom und Avignon geschrieben wurden, die sich im musikalischen Raffinement überbieten wollten. Das Ambiente des Ritterhauses erlaubt eine klingende Zeitreise ins Spätmittelalter mit seiner Zerrissenheit, seiner Dramatik und seiner Schönheit.

Informationen

  • Einritt: 40.-

Protagonisten

  • Ensemble Leones

  • Marc Lewon Laute, Quinterne, Leitung

  • Grace Newcombe Discantus

  • Matthieu Romanens Tenor

  • Marc Mauillon Contratenor

  • Baptiste Romain Vielle, Lira da braccio, Dudelsack

  • Uri Smilansky Vielle

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7Juli 2024

…für Ulrich…

Ufenau, Kirche
Sonntag, 7. Juli, 14.00 Uhr. Einführung 13.00.

Musik für Ondes Martenot und Harfe

Werke von Pierre Sandrin (1490-1561), Tielman Susato (1510-1570), John Dowland (1563-1626), Joseph Jongen (1873-1953), Charles Koechlin (1867-1950), Benjamin Britten (1913-1976), John Cage (1912-1992) und Gilles Gobeil (*1954)
Asia Ahmetjanova (*1992): Uraufführung

Die Ondes Martenot sind ein frühes elektronisches Instrument aus dem Jahr 1928. Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat es durch die Kompositionen von Olivier Messiaen erreicht. Dass es sich aber auch für sehr alte Musik eignet, ist kaum bekannt. In Kombination mit Harfe entsteht eine ganz eigentümliche Färbung zwischen historischer Aufführungspraxis und somnambuler Traumwelt. Wäre der Dichter, Reformator und Gewaltmensch Ulrich von Hutten zur Macht gelangt und nicht verarmt auf der Ufenau an Syphilis gestorben, hätte er Musik für seinen Hof benötigt. Estelle Costanzo und Ludovic van Hellemont spielen die imaginäre Musik für diesen imaginären Hof.

Informationen

  • Eintritt 40.-

Protagonisten

  • Estelle Costanzo, Harfe

  • Ludovic Van Hellemont, Ondes Martenot

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29Juni 2024

Totalitarismen

Zürich, Lindenhof

Samstag, 29. Juni, 19.30 Uhr. Einführung 18.30.

Gideon Klein (1919–1945): Streichtrio
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Streichquartett Nr. 8
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Streichquartett op. 95

Musik entsteht bisweilen unter Umständen, die man sich schwer vorstellen kann. Das Konzentrationslager Theresienstadt, zugleich Instrument des Massenmordes und propagandistischer Niedertracht, war ein Ort, an dem man keine Musik erwartet. Und doch schrieb dort Gideon Klein sein Streichtrio unter unvorstellbaren Bedingungen. Es sollte sein letztes Werk werden. Dmitri Schostakowitschs Lebensweg und Kompositionsweise wurde zutiefst von Stalins brutaler Diktatur geprägt. Als er noch im Jahr 1960 gezwungen wurde, in die KPdSU einzutreten, schrieb er ein «niemandem nützendes und ideologisch verwerfliches» Quartett. Es ist ein autobiographischer Bericht über die Zerrissenheit des Künstlers bei der Gratwanderung zwischen Anpassung und Revolte.

Informationen

  • Eintritt: 50.-

Protagonisten

  • Merel Quartett

  • Mary Ellen Woodside Violine

    Edouard Mätzener Violine

    Alessandro d’Amico Bratsche

    Rafael Rosenfeld Violoncello

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