Der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist, wie sein Name sagt, eine Schweizer Erfindung. Im Spätmittelalter von der Obrigkeit in Notlagen angeordnet, erhielt er durch seine Geschichte eine starke zweite Bedeutung als Tag des Miteinander. Dieses Programm bringt vieles zusammen: die eigentliche Bussthematik, die in eine beschützende Vergebung übergeht; eine Meditation des Abtes von Einsiedeln; unglaublich kühne und ausdrucksstarke Musik von Carlo Gesualdo, Principe di Venosa, und anderer Komponisten aus seiner Zeit in Abwechslung mit der Uraufführung eines Werks des Komponisten Lukas Langlotz, das im Auftrag des Musiksommers entstanden ist. «Zwischenräume» macht nicht nur die Zeitdistanz zwischen der Spätrenaissance und heute spürbar, sondern erkundet auch die Akustik des überwältigend schönen Kirchenraums des Einsiedler Stifts. Das Calmus-Ensemble, von ihrem letzten Auftritt am Musiksommer in schöner Erinnerung, steht dem Saxophonquartett von Raphael Camenisch gegenüber.