Jede Symphonie von Gustav Mahler ist eine Welt für sich. Die Kammerfassungen erlauben – jenseits der erschlagenden Wirkung eines grossen Orchesterapparats – eine intime Einsicht in diese unergründlich reichen Stücke, eine neue Hörerfahrung gerade auch für Mahler-Ungewohnte. Mahlers 5. Symphonie ist ein besonders komplexes Werk; sein Seufzer «Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk, niemand capiert sie» ist heute jedoch einer allgemeinen Bewunderung für die Dramatik, die Schönheit und die Expressivität dieser Musik gewichen. Das Adagietto mit seiner ins kollektive Gedächtnis übergegangenen Verbindung mit dem Film «Tod in Venedig» von Luchino Visconti weckt hier eine letzte Assoziation an das Sehnsuchtsland Italien. Dieses Konzert bringt ein Wiedersehen mit der Dirigentin Graziella Contratto, die den Musiksommer stark mitgeprägt hat.