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Programme2024-02-28T07:59:16+01:00

Manuel Bärtsch
Künstlerische Leitung

Macht und Individuum

„Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist.“

José Ortega y Gasset

Musik entsteht immer in einem sozialen Gefälle – auf der einen Seite steht die Macht, die die Lebensumstände diktiert, die Auftragsgeber*innen, die Inkarnationen des Zeitgeists, die Zwänge des Broterwerbs. Auf der anderen Seite steht das Individuum, das sich zu diesen Kräften verhält, zustimmt, zweifelt, sich ihnen entzieht, sich auflehnt. Daraus entsteht grossartige Musik, sei es in Revolutionen, aus Überzeugung oder Ablehnung, als Kompromiss, Anarchie oder in kunstvoller Akzeptanz der Umstände. Der Musiksommer 2024 zeigt ganz unterschiedliche Konstellationen dieser Beziehung. Ich freue mich, diese Konzerte mit Ihnen zu erleben.

herzlich

Ihr

Manuel Bärtsch

Macht und Individuum

Manuel Bärtsch
Künstlerische Leitung

„Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist.“

José Ortega y Gasset

Musik entsteht immer in einem sozialen Gefälle – auf der einen Seite steht die Macht, die die Lebensumstände diktiert, die Auftragsgeber*innen, die Inkarnationen des Zeitgeists, die Zwänge des Broterwerbs. Auf der anderen Seite steht das Individuum, das sich zu diesen Kräften verhält, zustimmt, zweifelt, sich ihnen entzieht, sich auflehnt. Daraus entsteht grossartige Musik, sei es in Revolutionen, aus Überzeugung oder Ablehnung, als Kompromiss, Anarchie oder in kunstvoller Akzeptanz der Umstände. Der Musiksommer 2024 zeigt ganz unterschiedliche Konstellationen dieser Beziehung. Ich freue mich, diese Konzerte mit Ihnen zu erleben!

(viel zu) naheliegend sind geographische und ethnische Definitionen, aber man kann auch intellektuell oder emotional eine Heimat finden; oder aber man ist bewusst überall zuhause. Überdies entsteht Kultur – und das können wir heute besonders gut beobachten – gewöhnlich an den Schnitt- , Kollisions- und Überlappungsgrenzen dieser Heimatbegriffe.

Nach den Zeitreisen der letzten Saison reisen wir also geographisch, intellektuell, kosmopolitisch und emotional durch die bunte Welt der Musik. Natürlich spielt dabei die Schweiz eine wichtige Rolle, sowohl als musikalisch noch zu entdeckendes Land als auch als Spannungspol zu anderen musikalischen Kulturen. Dieser Weg führt uns unter Anderem über Finnland, Persien, Griechenland, Japan auch in die musikalischen Welten von Gustav Mahler und Max Reger. Es ist mein Bestreben, Sie mit jedem Konzert neben dem ästhetischen Genuss auch zu überraschen: Neu in dieser Saison sind zum Beispiel eine Konzertlesung, eine musikalisch bespielte Ausstellung mit begehbaren Skulpturen und ein Konzert im Zürcher Lindenhof, wo man auch nicht alle Tage hineinkommt. Wie sagte Perikles? Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

herzlich

Ihr

Manuel Bärtsch

6Okt 2024

Hotel Walhalla

28Okt 2024

Algol – Tragödie der Macht

Rapperswil, Kunst(Zeug)Haus

Montag, 28. Oktober, 18.30 Uhr Lesung mit Charles Lewinsky, 20.00 Uhr Film & Konzert

Ein Stummfilm aus dem Jahr 1920 mit improvisierter Musik von heute, inmitten der Ausstellung «ARS TERMINI» mit zeitgenössischer Kunst, und ein Einführungsgespräch mit einem grossen Schweizer Schriftsteller: der komplexe Schlusspunkt der Reihe. Hans Werckmeisters grossartiger, erst vor kurzem restaurierter Film trifft auf die subtile Kunst des Jazztrompeters Tom Arthurs und die Ausstellung der IG Halle im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, die sich um den Begriff «Ars termini» dreht: Die Kunst, auch die Absurdität von Grenzen. Grenzerfahrungen, auch Grenzüberschreitungen in visuellen, auditiven und kinematografischen Dimensionen gehen in diesem Konzert ineinander über. Die Zusammenarbeit mit dem Institute of Incoherent Cinematography ist für uns eine spannende Première.

Informationen

  • Eintritt: 30.-

Protagonisten

  • Charles Lewinsky Lesung

  • Tom Arthurs trumpet

  • Marta Zapparoli electronics

     

  • Michael Cina percussion

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Vergangene Konzerte

17Jun 2023

Sub rosa

Garten-Center Meier, Dürtnen

Samstag, 17. Juni, 18.30 Uhr. Einführung 17.30

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Klavierkonzert A-Dur, KV 414(Version für Klavier und Streichquartett von Mozart)

Robert Schumann (1810-1856): Quintett op. 44 Es-Dur für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Klavier

Mit diesem Konzert möchten wir uns bedanken: Dieses Konzert, das inmitten des blühenden Gartencenters stattfindet, erinnert an die Gönnerin Alice Meier-Bachmann, die sich immer um den prachtvollen Blumenschmuck des Musiksommers verdient gemacht hat. Könnte diese musikalische Hommage passender gestaltet werden als mit dem wundervollen langsamen Satz aus Mozarts Klavierkonzert in A-Dur KV 414, den der Komponist seinerseits als Reminiszenz für den verstorbenen Bach-Sohn Johann Christian anlegte?

Bitte melden Sie sich für das Konzert unter folgendem Link an: Anmeldung

Informationen

Protagonisten

  • Sandra Carina Meier, Klavier

  • Belenus-Quartett

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4Jun 2023

Haydn’s Ghost

Kapuzinerkloster Rapperswil

Sonntag, 4. Juni, 19.30 Uhr. Einführung 18.30.

Werke von Paul Wranizky (1756-1808), Carlo Gesualdo (1566-1613), Isaac Albéniz (1860-1909)

Uraufführungen von Aregnaz Martirosyan, Alsu Nigmatullina und Christoph Pfändler

Kann ein Komponist, der nicht zur klassischen Dreieinigkeit gehört, ein gutes Bläserquintett schreiben? Das 19. Jahrhundert war sich da nicht sicher; Paul Wranitzkys Werk wurde mehr als 100 Jahre lang unter Joseph Haydns Name aufgeführt. Mit diesem Phänomen werden sich auch  die Uraufführungen von Aregnaz Martirosyan, Alsu Nigmatullina und Christoph Pfändler beschäftigen, die in der Kompositionsklasse von Dieter Ammann an der Hochschule Luzern studieren.

Das junge Ensemble BlattWerk spielt in einer für ein Bläserquintett ungewöhnlichen Besetzung; an die Stelle von Horn und Flöte treten Saxophon und Bassklarinette. Diese Kombination bringt neue Klangwirkungen, die sowohl die Transkriptionen von Gesualdos Vokal-Musik wie Klaviermusik von Isaac Albéniz in neuem Licht zeigen.

Informationen

  • Kollekte

Protagonisten

  • Ensemble BlattWerk

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8Mai 2023

Der doppelte Boden

Kunst(Zeug)Haus Rapperswil
Montag, 8. Mai, 20.00 Uhr. Einführung 19.00.

Wiener Texte um 1900

Arnold Schönberg (1874-1951): «Verklärte Nacht» (Klaviertriofassung), Klavierstück op. 11/2 (Bearbeitung von Ferruccio Busoni), Kammersymphonie op. 9 (Bearbeitung von Anton Webern)

Doppelte Böden sind in diesem Konzert allgegenwärtig. In den Kompositionen des frühen Arnold Schönberg ist viel Mahler und Strauss verpackt, was in den kammermusikalischen Bearbeitungen besonders auffällt: Die klassische Moderne entsteht aus einer Welt des morbiden Wohlklangs. Karl Markovics («Babylon Berlin», «Die Fälscher») liest hintergründige Texte aus dem Wien um 1900, und die Ausstellung der realistischen zeitgenössischen Schweizer Kunst, in der das Konzert stattfindet, weist mit ihrem vermeintlich unproblematischen Verhältnis zum Realen auf seine eigentliche Fiktionalität hin.

Informationen

  • Eintritt 30.-

Protagonisten

  • Karl Markovics, Lesung

  • Ulrich Poschner, Violine

  • Jonas Vischi Violoncello

     

  • Stojan Krkuleski Klarinette

  • Anne-Laure Pantillon Flöte

  • Manuel Bärtsch Klavier

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16Okt 2022

Kosmos Mahler

Katholische Kirche Lachen
Sonntag 16. Oktober, 18.00 Uhr. Einführung 17.00.

Gustav Mahler (1860-1911): Symphonie Nr.5  (1902). Kammerfassung von Klaus Simon (*1968)

Jede Symphonie von Gustav Mahler ist eine Welt für sich. Die Kammerfassungen erlauben – jenseits der erschlagenden Wirkung eines grossen Orchesterapparats – eine intime Einsicht in diese unergründlich reichen Stücke, eine neue Hörerfahrung gerade auch für Mahler-Ungewohnte. Mahlers 5. Symphonie ist ein besonders komplexes Werk; sein Seufzer «Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk, niemand capiert sie» ist heute jedoch einer allgemeinen Bewunderung für die Dramatik, die Schönheit und die Expressivität dieser Musik gewichen. Das Adagietto mit seiner ins kollektive Gedächtnis übergegangenen Verbindung mit dem Film «Tod in Venedig» von Luchino Visconti weckt hier eine letzte Assoziation an das Sehnsuchtsland Italien. Dieses Konzert bringt ein Wiedersehen mit der Dirigentin Graziella Contratto, die den Musiksommer stark mitgeprägt hat.

Informationen

  • Kollekte

Protagonisten

  • Graziella Contratto, Leitung

  • MythenEnsembleOrchestral

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2Okt 2022

In meiner Träume Heimat

Halbinsel Au/Wädenswil, Schloss
Sonntag, 2. Oktober, 17.00 Uhr. Einführung 16.00 Uhr.

Lieder von Richard Strauss (1864-1949), Ludwig Thuille (1861-1907), Wolfgang Fortner (1907-1987) und Othmar Schoeck (1886-1957).

Das Lied ist eine eigene Welt, es setzt unserer cartesianischen Ästhetik einen eigenen Zauber entgegen, der uns in andere Welten entführen kann: Auf der Kompositionsebene bedeutet das oft auch eine Flucht in eine musikalisch spektakuläre Innerlichkeit. Wir erwecken die Musik von Ludwig Thuille nach mehr als 100 Jahren aus ihrem Dornröschen-Schlaf; mit Schloss Au ist dafür der richtige Rahmen gegeben. Daneben finden auch heikle Grenzgänge statt: Othmar Schoeck, Wolfgang Fortner und Richard Strauss eint ein durchaus zwiespältiges Verhältnis zu ihrer realen Umwelt, zumindest in den Jahren des Zweiten Weltkrieges. Auch verdächtige Idyllen sind schön und auf prekäre Art faszinierend.

Informationen

  • Eintritt 50.- mit Apéro riche

Protagonisten

  • Irène Friedli Alt

  • Manuel Bärtsch Klavier

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